Längste Sommerrodelbahn

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Alpine Coaster – längste Alpen-Achterbahn entsteht in Imst

Tirol erhält mit dem „Alpine Coaster“ eine neue Attraktion – die längste Alpen-Achterbahn der Welt. Die spektakuläre Bahn kostet 2 Millionen Euro und entsteht derzeit in Imst. Sie verspricht neben einem neuartigen Freizeit- und Sport-Erlebnis wertvolle touristische Impulse für die Region Imst-Gurgltal.

Oliver Bierhoff im Alpine Coaster

Oliver Bierhoff testet die die Abfahrt mit dem Alpine Coaster.
Foto: TVB Imst-Gurgltal/Abber

Mit 3535 Metern Länge ist der Imster Alpine Coaster der längste seiner Art weltweit, zudem entsteht im Tiroler Oberland auch das einzige Exemplar dieser Größenordnung in ganz Österreich. Die Errichter-Firma Wiegand errichtete als Marktführer bisher 51 Anlagen auf der ganzen Welt. Selbst solch exotische Länder wie Saudi Arabien oder China wollen nicht auf das Rodelvergnügen Marke Alpine Coaster verzichten. Kein Wunder: Die „Coaster“ erfahren überall begeisterten Publikums-Zuspruch. „Die Technik des Alpine Coaster lässt keinen Vergleich mit herkömmlichen Sommer-Rodelbahnen zu. Angefangen bei der Tatsache, dass er auch im Winter in Betrieb sein wird bis hin zur Bauweise, die jener einer Achterbahn ähnelt“, erläutert Franz Krismer, Geschäftsführer der Alpine Coaster Tyrol GmbH.

Spektakuläre Strecke
Ganze 12 Minuten beträgt die Fahrzeit in den zweisitzigen Schlitten bei einer möglichen Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h. Der Start der Bahn liegt in 1500 Metern Seehöhe, 500 Höhenmeter legen die 80 Kilogramm schweren Schlitten im Verlauf der Fahrt zurück. „Die selektive Streckenführung macht die Fahrt mit dem Alpine Coaster zu einem einmaligen Erlebnis“, ist „Alpine Coaster“-Betriebsleiter Gerhard Neurauter vom Event-Charakter des Projektes überzeugt. 70 Kurven mit 90 bis 180 Grad, 16 sogenannte Jumps mit bis zu 27% Gefälle und 25 Wellen charakterisieren die spektakuläre Streckenführung. Auf Edelstahl-Rohren geführt bewegt sich die Bahn teilweise sechs Meter über dem Boden. Die Fahrgäste fahren über Wiesen, durch Waldpassagen und entlang der bestehenden Skipiste.

Eröffnung Anfang August 2003
In Betrieb geht die Anlage Anfang August 2003, die offizielle Eröffnung findet nach einer Phase des „Slow-Openings“ Anfang September 2003 statt. Gebaut wird seit Mitte April dieses Jahres. Die Kosten für die Errichtung betragen 2 Millionen Euro. Im ersten Geschäftsjahr rechnen die Betreiber mit zirka 50.000 bis 70.000 Fahrten. „Wir gehen davon aus, dass wir diese Anzahl erreichen. Die Schwesterbahn im schweizerischen Churwalden erzielt mit einem weniger günstigen Standort 100.000 Fahrten“, so Franz Krismer.

Wirtschaftliche Impulse
In Imst erwartet man sich von dem Projekt Impulse für die bestehende Bergbahn. „Für den wirtschaftlichen Betrieb einer Liftanlage, wie wir sie in Imst haben, ist eine Auslastung von 200 Tagen notwendig. Bis jetzt machen wir mit den Bergbahnen Imst im Sommer ja nur 20% des Gesamtumsatzes. Das Verhältnis Sommer-Winter soll in Zukunft 50/50 betragen“, so Krismer, der auch Geschäftsführer der Bergbahnen Imst ist. Der Alpine Coaster ergänzt das Winterangebot und spricht das vorhandene Ski- und Snowboard-Publikum an.

Tägliche Gratis-Fahrt für Regio-Card-Besitzer
Bestimmt punkten wird der Alpine Coaster bei jenen Tirolern, die rund 18.000 Stück der Tirol Regio Card erworben haben. Alle Regio-Card-Nutzer können einmal pro Tag gratis fahren. Dasselbe gilt für Besitzer einer Lift-Saisonkarte. Alle anderen Fahrgäste bezahlen für eine Fahrt mit dem Coaster 5 Euro (Kinder 3,50 Euro), die Bergfahrt kostet Alpine-Coaster-Fans zusätzliche 4 Euro, macht in Summe einen Fahrpreis von 9 Euro (Kinder 7,50 Euro). Außerdem werden Mehrfahrten-Ermäßigungen angeboten.

Hohe Sicherheits-Standards
In Sachen Sicherheit setzt die Erzeuger-Firma Wiegand höchste Standards. Die Schlittenführung ist entgleisungssicher, der Wagen zeichnet sich mit einem Gewicht von 80 kg durch seine robuste Bauweise aus. Ein so genannter Dreipunkt-Gurt verhindert zudem das zufällige Öffnen des Sicherheitsgurtes. Front- und Heckpuffer sowie die hohe Rückenlehne wirken Energie absorbierend. Dennoch betont Betriebsleiter Gerhard Neurauter die Eigenverantwortlichkeit der Fahrgäste. „Wie bei einer klassischen Rodelpartie im Schnee müssen unsere Besucher, die im 30-Sekunden-Takt starten dürfen, aufeinander acht geben. Die Geschwindigkeit lässt sich mit einer Bremsvorrichtung selbst regulieren. Das heißt schnellere Fahrer müssen auf die langsameren Rücksicht nehmen“, so Neurauter.

Rücksichtnahme auf Natur
Der Alpine Coaster wurde mit minimalen Eingriffen in die bestehende Landschaft eingepasst. „Uns war es von Anfang an ein großes Anliegen, die ohnehin schlanke Konstruktion äußerst sorgsam der Natur anzupassen. Die Geländeführung entspricht großteils jener der bestehenden Lifttrasse. Wir haben eigentlich jeden Baum, den es zu fällen galt, mit dem Waldhirten besprochen“, so Betriebsleiter Gerhard Neurauter. Das Ergebnis kann sich ab Ende Juli sehen und testen lassen.