Schemenlaufen Imst ist Kulturerbe der Menschheit

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Schemenlaufen Imst ist Kulturerbe der Menschheit

Die Fasnacht Imst ist erstes „Immaterielles Kulturerbe der Menschheit“ Österreichs. Das Imster Schemenlaufen wurde am 5. Dezember 2012 bei der UNESCO-Generalversammlung in Paris aufgenommen.

Was landläufig als Weltkulturerbe bezeichnet, und nur an Gebäude und Naturensembles verliehen wird, nennt sich für Bräuche wie das Imster Schemenlaufen „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“. Und genau in diese Liste wurde die Imster Fasnacht –das Schemenlaufen als erster Brauch unseres Landes aufgenommen, der Beschluss fiel bei der jährlichen Sitzung der UNESCO an ihrem Sitz in Paris, der sog. Generalversammlung. Die Imster Fasnachtler freuen sich über diese außerordentliche Ehre.

Wie alles begann.
Bei der Fasnacht 2004 wurde Obmann Uli Gstrein von einem Gast aus Belgien gefragt, warum das prächtige Imster Schemenlaufen denn nicht als Kulturerbe der Menschheit  registriert sei, in Belgien gebe es mit dem Carneval von Binche eine solche Eintragung.  Da wurden Obmann und in der Folge viele Fasnachtler hellhörig. Das klang interessant.

Es geht los.
Nachfragen ergaben, dass Österreich die entsprechende Konvention (noch) nicht unterzeichnet hatte. Im Sommer 2009 jedoch schloss sich Österreich am 9. Juli dieser internationalen Vereinbarung an und das Komitee der Imster Fasnacht beauftragte Manfred Thurner damit, das Projekt Kulturerbe zu erarbeiten. Unzählige Telefonate, mehrere Fahrten nach Wien und zahlreiche Texte, Korrekturen und noch einmal Korrekturen, die Suche nach passenden Fotos und einem Film (von Kabel-TV Imst!), Überlegungen zum Layout etc. folgten.

Österreich-Ebene.
Schließlich konnte der Imster Antrag auf Aufnahme in die nationale österreichische Liste der UNESCO als einer der ersten in Wien abgegeben werden und wurde von der österreichischen Kommission wohlwollend geprüft. Mit der ersten Welle von Aufnahmen wurde im März 2010 auch die Fasnacht Imst zum nationalen Kulturerbe erklärt. Übrigens: Dem Imster Beispiel folgten in der Zwischenzeit zahlreiche andere Tiroler Traditionsfasnachten – erfolgreich, wie es ihnen ja auch zusteht.

Ausgewählt.
In der Folge wurde die Fasnacht Imst von der nationalen UNESCO-Agentur gemeinsam mit den Falknern aus der Steiermark und der Spanischen Hofreitschule in Wien vorgeschlagen für die Aufnahme in die oben erwähnte „Repräsentative Liste“. Wohlgemerkt: Imst wurde ausgewählt und vorgeschlagen, Imst hat sich nicht darum bemüht, fühlte sich aber natürlich geehrt.

Internationale Ebene.
Erneut musste eine ausführliche Darstellung des Schemenlaufens geschrieben werden. Dieses Porträt hatte einer ganzen Reihe von Kriterien zu entsprechen, wie sie die UNESCO als weltweiten Standard festgelegt hatte. Nachdem die Bewerbung abgegeben war, galt es in der Folge, eine lange Liste von nachgereichten Zusatzfragen zu beantworten. Allen Anforderungen konnte entsprochen werden – kein Wunder angesichts der Bedeutung des Imster Schemenlaufens.

Geprüft und …
Ein Fachgremium prüfte die Imster Einreichung, befand sie für würdig und sprach eine Empfehlung bezüglich der Aufnahme in die Repräsentative Liste aus – der Rest ist mittlerweile schon wieder Geschichte. Am Donnerstag, dem 6. Dezember 2012 wurde die Fasnacht Imst in die Liste aufgenommen.

PS Die Aufnahme in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ ist eine Ehre, ebenso eine Anerkennung der Leistung aller Imster Fasnachtler und ihres Bestrebens, das von älteren Generationen überlieferte Erbe weitestgehend unverfälscht zu erhalten.

Das Fasnachtskomitee Imst möchte sich bei allen Personen die sich in der Angelegenheit bemüht haben bedanken. Ein besonderer Dank gebührt Herrn Mag. Manfred Thurner vulgo "Q.T." und Frau Dr. Eva Nowotny (Unesco Österreich), ohne deren Bemühungen dieser Erfolg wohl kaum möglich gewesen wäre.