Wirtschaftsleitbild Tirol

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Wirtschaftsleitbild Tirol 2011

Marschroute
Maßgebliche Entwicklungen wie der demographische Wandel oder die Verknappung von Ressourcen haben unmittelbare Folgen auch für die Tiroler Wirtschaft. Aus diesem Grund präsentierte Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf das Wirtschaftsleitbild Tirol 2011, in dem die Marschroute zur weiteren Stärkung des Wirtschaftsstandortes vorgegeben wird: „Unser Hauptziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes zu steigern, obwohl wir bereits jetzt im Vergleich zu anderen Regionen Österreichs und Europas im Spitzenfeld liegen.“ Grundlage für das Wirtschaftsleitbild sind mittel- und langfristige Trends, die bereits heute erkennbar sind und die Zukunft der Bevölkerung und des Landes prägen werden. „Wir sind für die Zukunft gerüstet“, so LRin Zoller-Frischauf.

Wirtschaftsleitbild Tirol

Univ.-Prof. Gottfried Tappeiner, Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Rainer Seyrling von der Abteilung Wirtschaft und Arbeit präsentierten das Wirtschaftsleitbild Tirol 2011. Foto: Land Tirol

Im Strategiepapier berücksichtigt sind weiters die Integration der regionalen Wirtschaft in die Weltwirtschaft, die Kompetenzverlagerung zwischen Regionen, Staaten und EU oder die Wettbewerbsfähigkeit durch technologischen Vorsprung und Marktnähe. Weiche Standortfaktoren wie Umweltqualität und Freizeit- und Kulturangebot, aber auch der Wohlstand in den benachbarten Alpenländern sind ebenfalls Kernaspekte. „Gerade in einer schnelllebigen Welt braucht es klare, beständige Strategien“, erachtet Gottfried Tappeiner, Volkswirtschaftsexperte an der Universität Innsbruck und maßgeblich an der wissenschaftlichen Erarbeitung des Leitbilds beteiligt, das Wirtschaftsleitbild als wichtiges Papier. Trends wie etwa die demographische Entwicklung oder die Notwendigkeit ressourcensparender Produktionsweisen hätten mit Sicherheit die nächsten Jahrzehnte Geltung.

Definierte Ziele für die nächsten zehn Jahre
Die im Leitbild definierten Ziele – die Steigerung der Erwerbsquote oder die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit – würden jedenfalls die nächsten zehn Jahre Bestand haben. Zentrale Handlungsfelder sind laut Tappeiner das Halten älterer ArbeitnehmerInnen im Erwerbsleben. Derzeit scheiden 70 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren aus dem Berufsleben aus. „Das ist Verschwendung“, so der Volkswirt. Ansetzen müsse man auch bei den Jugendlichen. Alle jungen Menschen sollen einen Berufsabschluss haben, lautet das ambitionierte Ziel.

Maßnahmen gestartet
Für die Umsetzung des Wirtschaftsleitbildes und die Entwicklung von Maßnahmen ist die Abteilung Wirtschaft und Arbeit im Amt der Tiroler Landesregierung unter der Leitung von Rainer Seyrling zuständig. 1.500 jugendliche Schulabbrecher gibt es pro Jahr in Tirols Pflichtschulen. Das Land Tirol hat nun ein Frühwarn- und Meldesystem gestartet. Schulen melden potenzielle Abbrecher. Das AMS setzt sich mit den betroffenen SchülerInnen in Verbindung. „Mit dem Monitoring unterstützen wird diese Jugendlichen während des Übergangs von der Schule in den Beruf – sie erhalten damit oft zum ersten Mal eine Zukunftsperspektive.“ Ziel ist es, die Erwerbsbeteiligung langfristig zu steigern.

Um ältere ArbeitnehmerInnen länger im Arbeitsprozess zu halten, startet in Landeck 2012 ein Pilotprojekt mit dem Namen „A_LAIFE“. Mit speziellen Angeboten wie Gesundheitsprogrammen und Coachings soll die Arbeitsfähigkeit älterer Personen erhalten werden.

Die Erarbeitung des Datei herunterladen: PDFWirtschaftsleitbildes ist unter der Vorgabe erfolgt, ein umsetzungsorientiertes und in der gebotenen Kürze gehaltenes Strategiepapier zu konzipieren. „Auf wirtschaftsstatistische Momentaufnahmen wurde bewusst verzichtet", erklärt Rainer Seyrling den Erstellungsprozess. Vorläufer für das Wirtschaftsleitbild Tirol 2011 war das Strategiepapier aus dem Jahr 1998, das zum Großteil erfolgreich umgesetzt wurde. Neben der Abteilung Wirtschaft und Arbeit und der Universität Innsbruck haben die Wirtschaftskammer, die Industriellenvereinigung, die Arbeiterkammer, das AMS sowie Vertreter des Österreichischen Gewerkschaftsbundes das Papier erarbeitet.

Medieninformation Amt der Tiroler Landesregierung vom 20.10.2011, Mag. Elisabeth Huldschiner, www.tirol.gv.at